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Logbuch

Lebhafter Frühling in der Mirker Straße

Seit März 2021 erscheint in der Reihe »Logbuch Utopiastadt« alle 14 Tage eine Kolumne aus Utopiastadt im Wuppertaler Lokalteil der Westdeutschen Zeitung. Und hier auf der Seite.

Die heutige Kolumne ist von David J. Becher:

Logbucheintrag 0.28

Als ich vor fast 16 Jahren in die Mirker Straße gezogen bin, blickte ich von meinem Arbeitszimmer auf eine Tankstellenbrache, eine Bahnhofsbrache, dahinter verrotteten ein paar Gleise vor einer mindergenutzten Gewerbefläche. Abgerundet wurde diese manifestierte städtebauliche Ignoranz von der Autobahn. Dead end eines Wohngebietes.

Am 1. Mai 2022 schaue ich aus dem Fenster auf eine durch bunte Plastiktüten künstlerisch verhüllte Hebebühne, auf deren Nebenplatz die Mirker Schrauba ihr 9-Jähriges mit einem Jubiläums-Fahrradreparaturcafé feiern. Daneben erblüht ein frühlingshergerichteter Utopiastadtgarten, dann schweift mein Blick über die Bahnhofs- sowie die Vorplatz-Baustelle.Nächstes Wochenende gibt es hier einen Workshop zur fachgerechten Sanierung alter Holzfenster in Utopiastadt (Sa. 7.5., 12-15 Uhr, Anmeldung: fenstersanierung@utopiastadt.eu). Am Wochenende darauf den Tag der Städtebauförderung, bei dem der Vorplatz offiziell eingeweiht wird. Mit Baustellenführungen, Pflanzaktion für das Seebrücke-Denkmal, Graffiti, Supagolf und vielem mehr (Sa. 14.5., 10-16 Uhr).Wieder einen Samstag später wird dann offiziell das Denkmal eingeweiht, das die Seebrücke Wuppertal als Gedenkort für ertrunkene Geflüchtete auf dem Bahnhofsvorplatz installiert hat (Sa. 21.5.).In der Zwischenzeit werden die Teams anreisen, die im Juni beim Solar Decathlon Europe auf dem Utopiastadt-Campus im Zehnkampf des nachhaltigen Bauens gegeneinander antreten, und beginnen, ihre Gebäude aufzustellen.

Niemals hätte ich beim Einzug gedacht, hier mal mitten im Zentrum der gemeinwohlorientierten Stadtentwicklung zu leben. Und das Besondere: Es waren weder Stadtverwaltung noch Politik, es waren keine Stiftungen oder Institutionen, es waren keine Firmen oder Investor:innen, die diese Entwicklung initiiert haben. Es waren frei zusammengewürfelte kreative Menschen, die ihre Entwicklungsimpulse nicht immer nur in hübschen Zwischennutzungs-Projekten verbrennen, sondern dauerhaft zur Verbesserung des Miteinanders in der Stadt einsetzen wollten. Und viele davon sind mehr oder weniger direkte Nachbar:innen, so wie ich.

All diese Menschen haben im Laufe vieler Jahre gezeigt, dass stetes Bemühen um Teilhabe, auch an den großen Stadtentwicklungen, am besten Wirkung zeigt, wenn man immer und immer wieder zusammenarbeitet. Auch, wenn es oft sehr unterschiedliche Vorstellungen gibt, was wann wie mit wem umgesetzt werden sollte.

Genau diese Auseinandersetzungen sind es, die verdeutlichen, dass Stadt nicht dann besonders gut ist, wenn nur eine Verwaltung oder ein Investor definieren, wie ein Ort zu sein hat. Sondern wenn die, die an diesem Ort leben, die, die ihn nutzen und die, die davon profitieren stets aufs Neue besprechen, wie es weiter gehen soll. Dann blüht in jedem Frühjahr erneut auf, was über die Jahre gesät, gehegt und gepflegt wird. Und je öfter ich das hier vor meiner Tür miterlebe, desto überzeugter bin ich: Gute Stadtentwicklung lebt nicht von schnellen Ergebnissen. Sie lebt vom Prozess.


Erstveröffentlicht am 05.05.2022 in der Printausgabe der WZ: https://www.wz.de/nrw/wuppertal/wuppertal-logbucheintrag-aus-der-utopiastadt_aid-69087707

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Utopiastadt Testzentrum macht eine kurze Umbaupause

Wegen Umbau nach dem 01.05 vorübergehend geschlossen.

Aufgrund von Umbauarbeiten ist der Testbetrieb vorübergehend eingestellt. Wir bemühen uns schnellstmöglich wieder ein Testangebot zur Verfügung zustellen. In der Zwischenzeit finden sie alternative Teststellen unter testbuchen.de.

Bitte entschuldigen Sie die dadurch entstehenden Unannehmlichkeiten. Wir hoffen sie bald wieder bei uns im Testzentrum begrüßen zu dürfen.

Mit besten Grüßen

ihr Testzentrumsteam aus Utopiastadt

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Fenstersanierungsworkshop: EINE RIESEN AUFGABE! | 07. Mai 2022

Die ehrenamtliche Sanierung der historischen Fenster ist im wahrsten Sinne des Wortes eine riesen Aufgabe. Seit geraumer Zeit nutzen zahlreiche Ehrenamtler*innen und Utopist*innen ihre Wochenenden, um gemeinnützigen Zwecken nachzugehen und so einen kleinen Teil dazu beizutragen, dem historischen Bahnhofsgebäude seinen alten Glanz wieder zu verleihen. Summa summarum erledigen wir so Stück für Stück eine Riesenaufgabe! Nachdem wir in den letzten Workshops bereits nachdachten, blank zogen und uns den Magen vollspachtelten, ist es jetzt an der Zeit, die aufgedeckten Lücken der historischen Fenster zu schließen. Im kommenden Workshop werden wir dich erneut an das denkmalgerechte Spachteln und Kitten der historischen Holzfenster heranführen. Dabei ist es egal, ob du professionelle Kenntnis mitbringst oder noch Lai*in bist. Gemeinsam werden wir riesig und machen das Unmögliche möglich!

Du fragst dich, warum du mitmachen solltest?
Gemeinsam erschaffen wir in lehrreicher und geselliger Atmosphäre einen Ort für die Entwicklung von Utopien. In einem Jahr können wir dann stolz vor einen der wohl schönsten historischen, vor allem aber fertig sanierten Bahnhofsgebäude des Tals stehen. Das ist nicht nur gut fürs Ego, sondern auch für die Zukunft unserer Stadt. Ganz nebenbei eignest du dir grundlegende Fähigkeiten der denkmalgerechten Sanierung an, erhältst die Möglichkeit, auch in Zukunft Fenster in Eigenregie zu sanieren und kannst dich gleichzeitig auf deinen fertiggestellten Werken verewigen. Jetzt gehen wir aber erstmal der riesen Aufgabe nach!

Wann und Wo?
In Utopiastadt (Mirkerstraße 48 | 42105) am:
Samstag, 07. Mai 2022 | 12 – 15 Uhr | Spachteln
Weitere Termine kannst du hier einsehen.

Du hast Bock? Dann melde dich unter folgender Email an: fenstersanierung@utopiastadt.eu

Und was ist mit Corona?
Auch wenn die staatlichen Verordnungen in den letzten Wochen massiv gelockert wurden, gilt im Rahmen der Workshops 2G+ und eine medizinische Maskenpflicht. Das heißt konkret du musst vorweisen können, dass du doppelt geimpft bist und ein tagesaktuelles Schnelltestergebnis mitbringen. Testmöglichkeiten gibt es bei uns vor der Tür. Die Booster-Impfung ersetzt den tagesaktuellen Test nicht!

Foto: Wolf Sondermann
Design: Lea Schöning

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FENSTERSANIERUNGSWORKSHOP | April | JETZT WIRD GESPACHTELT!

Und es wurde gespachtelt was das Zeug hält!
Bei feinstem Wetter haben wir gemeinsam die Lücken zahlreicher Fenster und Stülpschalungen schließen können. Während auf dem Bahnsteig noch einige weitere Fenster von ihrem Lack befreit wurden, wurde auf dem neuen Sonnendeck in Richtung Quartier bereits gespachtelt. Den Abend ließen wir erneut bei leckerem veganen Essen (Danke Lars!) und zahlreichen Getränken ausklingen! Hiermit möchten wir noch einmal allen ehrenamtlichen Kräften danken, die Teil des Workshops waren und ihre freie Zeit für die Fenstersanierung gaben.

Vielen Dank an: Lars, Emilia, Alex, Ingeborg, Barbara, David, Chris, Julia, Käthe, Tobi, Lia und Simona!

Weiter geht es dann am Samstag, den 07. Mai 2022. Anmeldung via Mail an: fenstersanierung@utopiastadt.eu. Weitere Infos gibt es hier!

Foto: Lars Kujat & Mosche

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Logbuch

Landschaftsgestaltung unter Pandemiebedingungen

Seit März 2021 erscheint in der Reihe »Logbuch Utopiastadt« alle 14 Tage eine Kolumne aus Utopiastadt im Wuppertaler Lokalteil der Westdeutschen Zeitung. Und hier auf der Seite.

Die heutige Kolumne ist von Richard Joos:

Logbucheintrag 0.27

Über zwei Coronasommer grub ich mit einigen wackeren Mitstreitenden die Grünstreifen an der Auffahrt zur Nordbahntrasse am Mirker Bahnhof um. Statt Brombeerdschungel eine kleine Streuobstwiese, Bienenweide und Miniaturweinberg scheint per se eine gute Sache. Tatsächlich rettete es mich über die härteren Pandemiephasen, nach dem Homeoffice-Tag noch ein, zwei Stunden die Möglichkeit zu haben, an der frischen Luft ein Stück Stadt vor meiner Nase zu einem angenehmeren Ort zu machen.

Man erfuhr einiges: Gespräche mit Anwohnern entspannen sich über eine ausgegrabene und in der Folge weggestemmten Betonplatte. Gab es Flakstellungen um den Mirker Bahnhof während des Kriegs? (Es war wohl doch nur ein Bauschuppen mit schnell hingegossenem Fundament aus den Sechzigern.) Man wurde interessant wahrgenommen: warum ich hier Erde siebe, wenngleich auf der Fläche hinten Müll liege? Nun, weil ich in meiner Freizeit gern Dinge tue, auf die ich Lust habe, und gerade hab ich Lust aufs Erdesieben. Ich freue mich aber über jeden, der den Müll einsammelt, Samstag ist Workout. Erstaunlich oft wird von vorneherein ausgeschlossen, dass Menschen was einfach so machen, und nicht, weil es bezahlt wird.

Man bewirkte auch interessantes. Wenn man zwei Wochen jeden Abend schaufelt, trifft man Menschen wieder. Es ergaben sich erstaunliche Stimmungswechsel über die kurzen Gespräche: schleichende Übergänge vom skeptischen »Wer sich engagiert, wird ausgenutzt«, in der Regel begleitet von Geschichten über eigene schlechte Erfahrungen, hin zum gemeinsamen Freuen über den Fortschritt nach einer Woche. Kinder hingegen sind in der Regel interessiert bis begeistert, insbesondere, wenn man ein Nest Engerlinge oder spannenden Schrott ausgräbt.

Persönliche Folgen, neben besserem Schlaf und Bekämpfung der Corona-Bleischwere? Es ist unglaublich, wie man sich über Menschen freuen kann, die auf einer Trockenmauer sitzen und Eis essen, wenn man die Trockenmauer in der vorigen Woche fertig gebaut hat. Die erfreulichste Beschwerde der Welt: jemand habe die schönste Blumenwiese in Wuppertal abgemäht, ein Unding! (Es war nach dem letzten Blühen und schwer notwendig). Die zweite Apfelernte komplett geklaut: alles richtig gemacht.

Nun könnte man einmal mehr Worte darüber verlieren, wie wichtig Engagment und Ehrenamt in den Quartieren sei und sich selbstzufrieden auf die Schulter klopfen. Anders herum scheint es aber richtiger aufgezäumt: es ist eine unglaublich gute Sache, Menschen die Möglichkeit zu geben, ein Quartier mitzugestalten, schöner und lebenswerter zu machen. Ich hatte das Glück, eine solche Möglichkeit direkt vor der Nase zu haben. Denn letzten Endes spielt bei allem Engagement eine große Portion Egoismus eine maßgebliche Rolle: Ohne zwei Sommer Umgraben und Trockenmauern hätte ich mit einiger Sicherheit einen sehr handfesten Coronakoller bekommen. Mit solchen Orten vor der Nase kann man sogar aus einer Pandemie was schönes machen.


Erstveröffentlicht am 21.04.2022 in der Printausgabe der WZ: https://www.wz.de/nrw/wuppertal/stadtteile/elberfeld/landschaftsgestaltung-unter-pandemiebedingungen_aid-68264107

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Prozessberatung Teil 2 [Kostenloser Online-Workshop]

Digitalisierung betrieblicher Arbeitsabläufe – Prozessberatung

Wie können digitalisierte Betriebsabläufe Optimierungen bewirken? Welche Werkzeuge und Tools eignen sich am besten?

Nils Koch to Krax von Bergische Universität Wuppertal und Niklas Wirtgen von Neue Effizienz gemeinnützige GmbH geben Antworten auf Fragen rund um die Digitalisierung betrieblicher Arbeitsabläufe in der gleichnamigen Online-Beratungsreihe. Weiter geht es mit dem zweiten von insgesamt vier Workshopterminen am 26. April 2022 von 17:00 – 19:00 Uhr via ZOOM – eine Anmeldung hierzu ist weiterhin möglich.

Am 26. April 2022 (17:00 – 19:00 Uhr) wird anhand von den drei Handlungsfeldern Kundenkommunikation, Zeiterfassung und Digitale Auftragsakte beispielhaft erprobt, wie Arbeitsabläufe sinnvoll digitalisiert werden können. Hierbei werden Schnittstellen herausgearbeitet und mögliche Werkzeuge zur Digitalisierung vorgestellt.

Der nächste Beratungstermin – »Crashkurs: Betriebliche Arbeitsabläufe erfassen und visualisieren« – findet am 14. Juni 2022 von 17:00 – 20:00 Uhr statt. In kompakter Form wird erklärt, wie Prozesse im Betrieb in einer Prozesslandkarte aufgenommen und visualisiert werden können.

Mit der »DigIT_Campus-Werkstatt: Handlungsschwerpunkte im eigenen Betrieb verankern«, schließt die Beratungsreihe dann am 18. August 2022 von 10:00 – 17:30 Uhr ab. Dabei werden konkrete Anknüpfungspunkte für den Einsatz digitaler Werkzeuge im eigenen Betrieb herausgearbeitet. Unter anderem geht es um Einsatzmöglichkeiten und Ablaufverbesserungen.

Zur Anmeldung.

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18 Monate meines Lebens

Seit März 2021 erscheint in der Reihe »Logbuch Utopiastadt« alle 14 Tage eine Kolumne aus Utopiastadt im Wuppertaler Lokalteil der Westdeutschen Zeitung. Und hier auf der Seite.

Die heutige Kolumne ist von Canan Clara Yedek:

Logbucheintrag 0.26

Wenn man einen Freiwilligendienst antritt, tritt man mit gewissen Erwartungen an. Man macht sich Gedanken darüber, was man in diesem Jahr machen wird, was man für die Gesellschaft leisten kann und vor allem auch, was die Erfahrung einem selbst geben wird. Meine für einen BFD waren ganz simpel: Ich wusste nicht, was ich nach der Schule sonst machen sollte und brauchte dringend Unterstützung bei der Orientierung. Meine Intentionen dafür, zu Utopiastadt zu gehen, waren genauso simpel: als links/grüne Aktivismus-Jugendliche mit großem Interesse an Kunst und Kultur, passten Utopiastadt und ich einfach zusammen wie Arsch auf Eimer. Letztendlich war es, wie auch sonst, das Corona Virus, welches 90% meiner Erwartungen einen Strich durch die Rechnung machte. Veranstaltungen: abgesagt, Kunst und Kultur: online, Ich: enttäuscht.

Und so starteten dann meine 12 Monate Utopiastadt – von denen ich anfangs gedacht hätte, sie würden sich eher verkürzen. Nie hätte ich gedacht ich würde das Jahr verlängern, schliesslich hatte ich mir Kunst und Kultur vorgestellt und nicht Hammer und Bohrer. Aber so kam es dann: Ich, handwerklich unterbegabt, gerade mal dazu in der Lage, einen Nagel ins Holz zu hämmern, stand auf einmal vor der Aufgabe, einen Bahnhof zu sanieren.

Anfangs hielt ich mich etwas zurück, war distanziert den Menschen gegenüber, die ich kennenlernte und mit denen ich arbeitete, immerhin spielte ich noch mit dem Gedanken, abzubrechen. Als ich dann aber realisierte, was für ein wundervolles Team in und um Utopiastadt zusammenarbeitet, wollte ich doch unbedingt ein Teil davon sein. Ich schloss Freundschaften und hatte auf einmal eine Gruppe von Leuten um mich herum, die ich sehr lieb gewonnen hatte. Mit beachtlicher Geduld haben diese Personen mir dann Stück für Stück ihr handwerkliches Können beigebracht. Sie haben großes Verständnis für meine Grenzen aufgebracht und diese respektiert, mich gleichzeitig aber auch motiviert und ermutigt diese Grenzen zu überwinden. Unerwartet hatte ich irgendwann sogar Spaß daran mich handwerklich zu betätigen und habe vor allem die Freude daran entdeckt, mit einem Presslufthammer Böden in Schutt zu verwandeln und Fenster zu sanieren.

Ich konnte bei Utopiastadt jedoch nicht nur etwas übers Handwerk, sondern auch viel über mich selbst lernen. Das verdanke ich vor allem meinen Kolleg:innen und vielen Stunden intensiver, manchmal schon fast philosophischer Gespräche.

Rückblickend bereue ich keine einzige Sekunde der 18 Monate und würde mich immer wieder für Utopiastadt als Einsatzstelle entscheiden. Ich habe unglaublich viele Erfahrungen gesammelt, habe tolle Freundschaften geknüpft, habe dabei geholfen, einen wunderbaren Ort aufzubauen, an dem tolle Menschen zusammenkommen können, um ihre Ideen zu verwirklichen. Ich habe einen Ort gefunden, zu dem ich immer wieder zurückkommen werde, und es wird sich immer ein kleines bisschen so anfühlen, wie nach Hause kommen.

Aktuell suchen wir neue Bufdis. Bewerbungsschluss ist der 31.5.: Mitmachen!


Erstveröffentlicht am 07.04.2022 in der Printausgabe der WZ: https://www.wz.de/nrw/wuppertal/bufdi-in-der-wuppertaler-utopiastadt_aid-67866945

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Fenstersanierungsworkshop: JETZT WIRD GESPACHTELT! | 16. April 2022

Utopist*innen, wie Amanda, können den Mund nur selten voll genug bekommen. Denn unsere Vorstellungen einer besseren und gerechteren Stadt von Morgen sind vollumfänglich. Doch zukunftsgerichtete Entwicklungen brauchen zuallererst einen Ort, von dem sie ausgehen können. Aus diesem Grund sanieren wir seit Monaten unser denkmalgeschütztes Bahnhofsgebäude und überholen Fenster für Fenster in ehrenamtlicher Handarbeit. Nachdem wir in den letzten Workshops bereits nachdachten und blank zogen, ist es jetzt an der Zeit, die aufgedeckten Lücken der historischen Fenster zu schließen. Deswegen heißt es: Tischmanieren adieu, jetzt wird gespachtelt! Im kommenden Workshop werden wir dich an das denkmalgerechte spachteln und kitten der historischen Holzfenster heranführen. Dabei ist es egal, ob du professionelle Kenntnis mitbringst oder noch Lai*in bist. Gemeinsam schlagen wir uns den Magen voll und spachteln was das Zeug hält!

Du fragst dich, warum du mitmachen solltest?
Gemeinsam erschaffen wir in lehrreicher und geselliger Atmosphäre einen Ort für die Entwicklung von Utopien. In einem Jahr können wir dann stolz vor einen der wohl schönsten historischen, vor allem aber fertig sanierten Bahnhofsgebäude des Tals stehen. Das ist nicht nur gut fürs Ego, sondern auch für die Zukunft unserer Stadt. Ganz nebenbei eignest du dir grundlegende Fähigkeiten der denkmalgerechten Sanierung an, erhältst die Möglichkeit, auch in Zukunft Fenster in Eigenregie zu sanieren und kannst dich gleichzeitig auf deinen fertiggestellten Werken verewigen. Jetzt wird aber erstmal gespachtelt!

Wann und Wo?
In Utopiastadt (Mirkerstraße 48 | 42105) am:
Samstag, 16. April 2022 | 12 – 15 Uhr | Spachteln
Weitere Termine kannst du hier einsehen.

Du hast Bock? Dann melde dich unter folgender Email an: fenstersanierung@utopiastadt.eu

Und was ist mit Corona?
Auch wenn die staatlichen Verordnungen in den letzten Wochen massiv gelockert wurden, gilt im Rahmen der Workshops 2G+ und eine medizinische Maskenpflicht. Das heißt konkret du musst vorweisen können, dass du doppelt geimpft bist und ein tagesaktuelles Schnelltestergebnis mitbringen. Testmöglichkeiten gibt es bei uns vor der Tür. Die Booster-Impfung ersetzt den tagesaktuellen Test nicht!

Foto: Wolf Sondermann
Design: Lea Schöning

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Neue Ausbildungsinhalte – die digitalisierte Arbeitswelt [Kostenloser Online-Workshop]

Digitalisierung, Nachhaltigkeit, Recht und Sicherheit – das sind die neuen übergreifenden Standards in allen Berufsausbildungen.

Am 12. April 2022 gibt Herr Padur vom Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB)dahervon 16:00-17:00 Uhr interessiertenAusbildungsbetrieben einen Einblick in die sogenannten »Vier der Zukunft«. Zudem beantwortet er Fragen rund um die digitalisierte Arbeitswelt.

Durch diese vier modernen Kompetenzfelder gewinnen Auszubildende entscheidende Qualifikationen für die heutige Arbeitswelt, denn das Wissen um Digitalisierung, Nachhaltigkeit, Recht und Sicherheit ist für alle Berufe relevant. Betriebe und Ausbildungspersonal sind jetzt gefordert, diese Kompetenzen mit ausbildungsspezifischen Themen zu verknüpfen und zu vermitteln. Damit fördern sie umfassendes Know-how und stärken Auszubildende für ihre berufliche Zukunft. Wie das gehen kann, wird im kostenlosen Online-Workshop aufgezeigt.

Hier geht es zur Anmeldung.

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Pläne schmieden, Plan haben, machen!

Seit März 2021 erscheint in der Reihe »Logbuch Utopiastadt« alle 14 Tage eine Kolumne aus Utopiastadt im Wuppertaler Lokalteil der Westdeutschen Zeitung. Und hier auf der Seite.

Die heutige Kolumne ist von Maximilian Schmies:

Logbucheintrag 0.25

Wenn ich an einem sonnigen Frühlingstag über die Nordbahntrasse entlang des Mirker Bahnhofs spaziere, dann begegnet er mir auf allen Sinnen: der unwiderstehliche Geist des MACHENS!

Unten im Garten summen fleissige Bienen und sammeln Nektar für Candys Frühlingshonig. Hinter dem Fenster des Coworkings sehe ich Patrick die Linse seiner Kamera putzen. Tobi und Alex sortieren Werkzeug in der Gepäckabfertigung und bereiten den anstehenden Workshop zur Fenstersanierung vor. Aus dem farbenfrohen Übersee-Container der Talbohne grüßen fröhlich Yvonne und Basti und es weht der Duft von geröstetem Kaffee herüber. Gleich nebenan macht sich Luka mit der Schweißerbrille auf der Nase daran, ihren eigenen Container in die Tortenmanufaktur KALU zu verwandeln. In der Fienchen-Garage werden von ehrenamtlichen »Schraubas« die Lastenräder flott gemacht. Ein paar Meter weiter, auf der Bank in der Sonne, spielt Jacob derweil ein neues Update für die Website auf. Ich winke Clara zu, die auf der Hutmacher Terrasse sitzt und die Schichtpläne für die Gastro-Crew aktualisiert. Lea und Kristin stossen mit einem hauseigenen Bärtig Bräu auf die Ausstellungseröffnung des Blaupausen Ideenwettbewerbs an. Gleich nebenan im Testzentrum behält Aaron trotz langer Schlange einen kühlen Kopf. Julian klärt mit der Band letzte Details für das Konzert heute Abend. Und aus dem Besprechungsraum hoch oben unter dem Dach des Bahnhofs dringt ein vielstimmiges Gemurmel.

Was machen die bloß alle hier, frage ich mich? Die Antwort ist so einfach wie überzeugend: mit Herzblut die eigenen Träume verwirklichen! 

In den Händen, Köpfen und Herzen der Utopist:innen schlummert ein unglaublicher Erfahrungsschatz. Ganz gleich ob ich ein Nachbarschaftsprojekt initiieren, mein Hobby weiterbringen oder ein eigenes Gewerbe auf die Beine stellen will. Irgendwo in Utopiastadt gibt es mit Sicherheit jemanden, der damit schon Erfahrung gemacht hat. Und mir Antworten geben kann auf die drängendsten Fragen, die auf meinem Weg warten. Fragen wie: »Kommt meine neue Idee wohl bei den Leuten an?«, »Was ist meine Arbeit wert?«, »Wie organisiere ich mein Team?«, »Wie melde ich eine Veranstaltung an?«, »Was ist der ideale Standort für meine Manufaktur?«, oder auch ganz was anderes.

Am Donnerstag, den 31. März um 18:00 starten wir in Utopiastadt mit einem neuen Format wo Know-How fürs Verwirklichen geteilt wird. Die Rede ist von »PLAN HABEN – die co-kreative Beratung für’s Machen!«. (Fast) immer am vierten Donnerstag des Monats im Utopiastadt Coworking öffnet sich ein Raum wo Menschen wie Patrick, Luka, Basti, Clara und ich voneinander lernen und in unserem Tun einen Schritt weiterkommen können. An alle Macher:innen da draußen möchte ich also ganz herzlich die Einladung aussprechen: Kommt nach Utopiastadt, bringt Eure Fähigkeiten und Herausforderungen mit und lasst uns gemeinsam weiterkommen! 

Mehr Infos rund um PLAN HABEN und den Geist des Machens in Utopiastadt: https://www.utopiastadt.eu/planhaben


Erstveröffentlicht am 24.03.2022 in der Printausgabe der WZ: https://www.wz.de/nrw/wuppertal/stadtteile/elberfeld/plaene-schmieden-plan-haben-machen_aid-67433823