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Under (de)constrution

Das Netzwerk Community & Solidarity, ein offener Zusammenschluss von Wuppertaler Initiativen, Organisationen und Vereinen, zeigt in Kooperation mit Künstlerkollektiv ImpACT:

Under (de)constrution

Samstag, 5.6.2021, ab 16:30 Uhr LIVE auf https://stew.one

Glashaus

Diskriminierung umfasst nicht nur beabsichtigte und offensichtliche Diskriminierungsweisen. Daher möchten wir für affektive Abwehrreaktionen von nichtbetroffenen Menschen sensibilisieren, die in den unterschiedlichsten Facetten auftreten können – bspw. durch Verharmlosung, Ignorieren oder Relativieren. auch der Support von diskriminierenden und rassistischen Aussagen.

Zelt

Andererseits werden Menschen, die als nicht der Mehrheitsgesellschaft zugehörig angesehen werden, oft als hilflose Gruppe dargestellt und ihnen dabei ihre POWER abgesprochen. Aus diesem Grund werden Stimmen von POC durch Kunst und künstlerische Darbietungen vertreten sein.

Begehung Glaushaus und Zelt
Ausstellung von beARTrich und Sofia Kunze
African Fashion von Mosisa

Das Programm wird live auf https://stew.one auf Kanal 2 übertragen:

Freitag
16:30 Uhr virtuelle Begehung Glashaus und Zelt

Samstag
16:30 Uhr virtuelle Begehung Glashaus und Zelt
17:00 Uhr Livemusikperformance mit Oliv Era
17:30 Uhr Podiumsdiskussion zu Beuys
Moderation: Nina Bramkamp
Gäste*innen: Bodo Berheide, Meieli Borowsky, Joshua Chima Ikpegbu, u.a.

Öffnungszeiten der Ausstellung vor Ort:

Freitag von 15:00 Uhr bis 16:30 Uhr und von 17:00 Uhr bis 20:00 Uhr
Samstag von 13:00 Uhr bis 16:30 Uhr und von 19:00 Uhr bis 20:00 Uhr

Der Eingang befindet sich direkt neben dem Testzentrum.

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Neuigkeiten

Registriere Deine Freiheit

Freiheit! Ordnung! Registrierung!

Foto: Wolf Sondermann

Im Rahmen des Wuppertaler Performance-Festivals öffnet Utopiastadt die Registrierungsstelle für Handhabbare Freiheit (RhF): → Registrierungsstelle für handhabbare Freiheit

Bring auch Du Deine Freiheit zu Papier und lasse sie ordentlich registrieren. Die RhF ist auf dem Bahnsteig am Bahnhof Mirke geöffnet:

  • Donnerstag 3.6.2021, 16-20 Uhr
  • Freitag 4.6.2021, 16-20 Uhr
  • Samstag 5.6.2021 16-20 Uhr

Sei so frei, komm vorbei!

Live-Berichte aus der RhF gibt es im Rahmen des Festival-Streams auf https://stew.one


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Neuigkeiten

9. Stadtentwicklungssalon

Werkzeuge einer aktiven Bodenpolitik und Kooperationserfahrungen

Mi. 19.5.21, 19:00 Uhr, auf stew.one

Foto: Wolf Sondermann

Die Auftaktveranstaltung für die diesjährige Veranstaltungsreihe des Forum:Mirke zur gemeinwohlorientierten Flächenentwicklung fand im März statt. Der Ausgangspunkt war der Utopiastadt-Campus als Beispiel einer unkonventionellen, kooperativen Flächensicherung für experimentelle und nachhaltige Stadtentwicklung. Ein wichtiges Instrument auf dem Weg war dabei der Utopiastadt-Campus-Flächenentwicklungsbeirat. In der zweiten Veranstaltung der Reihe beleuchtet der Stadtentwicklungssalon weitere Werkzeuge, mit denen Kommunen – im Zusammenspiel mit lokalen Initiativen – Flächen und Gebäude für eine langfristige, gemeinwohlorientierte Stadtentwicklung schützen und entwickeln können.

Wann, wo und wie?
Am Mittwoch, dem 19. Mai 2021 um 19 Uhr live auf stew.one.

Moderation:
Sascha Gajewski (STADTRAUM 5und4 & Netzwerk Immovielien)

Referent*innen:
Dr. Michael Zumpe (Vorstandsvorsitzender der Genossenschaft »Haus zum Maulbeerbaum«, Neu-Isenburg)
Tobias Stroppel (Geschäftsführer der B-Side GmbH, Münster)

Diskutieren:
Stellen Sie Ihre Fragen online über das Portal »frag.jetzt«. (Raumcode: SES2)

Ein Graphic Recording dokumentiert die Veranstaltung begleitend.

Die gesammelten Werkzeuge und Erfahrungen werden in einer dritten Veranstaltung im Juli mit lokalen Vertreter:innen aus Politik und Verwaltung auf ihre Übertragbarkeit und Anwendbarkeit in Wuppertal diskutiert.
Das Forum:Mirke bedankt sich für die Unterstützung durch die Bezirksvertretung Elberfeld und den Projektpartner Baukultur Nordrhein-Westfalen e.V.

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Logbuch

Die Geister, die wir riefen

Seit März 2021 erscheint in der Reihe »Logbuch Utopiastadt« alle 14 Tage eine Kolumne aus Utopiastadt im Wuppertaler Lokalteil der Westdeutschen Zeitung. Und hier auf der Seite.

Die heutige Kolumne ist von Johannes Schmidt:

Logbucheintrag 0.5

Eine Utopie ist wahr geworden. Mitten in einer Großstadt stehen mehr als 40.000qm Stadtentwicklungsfläche für das Gemeinwohl zur Verfügung. Tausende Quadratmeter Freifläche direkt an der Nordbahntrasse werden von der Stadtgesellschaft für Festivals und Märkte, für Debatten und Wissenschaft, für Stadtgärten, als einfacher Treffpunkt in Pandemiezeiten oder als Hundeauslauffläche genutzt. Sogar der internationaler Bauwettbewerb Solar Decathlon Europe findet hier so unmittelbar in einem innerstädtisches Quartier statt, wie nie zuvor, und ermöglicht vor Ort die Auseinandersetzung mit dem Wohnen und Leben von morgen. Im Zuge dessen nutzt die Bergische Universität mit dem Publik e.V., der Alten Feuerwache und weiteren Partnern eine alte Glaserei um, mit Bildungsprogramm für Kinder und Jugendliche aus dem Quartier Mirke und einem zusätzlichen Gastronomie-Angebot. Historische Bahnhofsgebäude bieten Platz für unzählige Projekte, Werkstätten, Radverleih gegen Spende, Coworking-Spaces oder ein Café und werden von Ehrenamtlichen im laufenden Betrieb saniert.

Die Stadt blickt auf das Quartier Mirke. Die Republik schaut auf den Utopiastadt Campus.

Denn die Flächen um den alten Bahnhof Mirke, die Utopie von der ich rede, werden seit 10 Jahren von rund 200 Ehrenamtlichen stückweise gesichert, geöffnet und belebt.

Gesichert vor Kapitalspekulationen und vor unumsichtigen Bauvorhaben, die zu oft die Gemeinwohl-Entwicklung in Quartieren zum Negativen beeinflussen. Gesichert für die Stadtgesellschaft und das Quartier. Nun können wir in Kooperation einen internationalen Bauwettbewerb ins Quartier holen und zukunftsfähige Stadtentwicklung nicht nur diskutieren, sondern aktiv erproben. Dabei die vielfältigen Nutzungen, Bedarfe und Wünsche der unterschiedlichen Akteure auf und um den Utopiastadt Campus zu vernetzen und in sinnvollen Austausch zu bringen, ist eine riesige Herausforderung – und ein weiterer Grund für Utopiastadt, die Flächen zu sichern.

Das sind die Geister, die wir riefen. Natürlich wäre es einfacher, schneller und wirtschaftlich auskömmlicher, auf diesen Flächen Bürokomplexe und Wohneinheiten zu bauen. Doch ich bin davon überzeugt, dass der andauernde Gesellschaftskongress Utopiastadt mit seiner Strahlkraft zeigen kann, dass Mut, Ausdauer, harte Arbeit und strategische Tiefe eine gemeinwohlorientierte, kleinteilige und schließlich bessere Stadtentwicklung für Alle im Quartier ermöglichen.

Wenn dann eine Kundgebung am 1. Mai neben einer Filmaktion im Bauwagen, einem Spielcontainer mit fröhlich spielenden Kindern, einem Testzentrum, Gewerkschafts-Infoständen und einer Kaffeerösterei stattfindet, eine Zirkusfamilie 500m weiter Notunterkunft bezieht, ein Kunstverein seine alte Tankstelle in Stand setzt und dutzende Ehrenamtliche an der Bahnhofssanierung arbeiten, dann weiß ich als Flächenentwickler, dass die Geister, die wir riefen, gute Geister sind. Und mit diesen bauen alle gemeinsam eine Stadt: Wir bauen Utopiastadt.


Erstveröffentlicht am 13.05.2021 in der Printausgabe der WZ:
https://www.wz.de/nrw/wuppertal/stadtteile/elberfeld/die-geister-die-wir-riefen_aid-58109809

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„Kooperative Stadt“: Anerkennung für Wuppertal

Pressemeldung der Stadt Wuppertal:

»Wir freuen uns sehr, dass wir eine Anerkennung beim Bundespreis kooperative Stadt bekommen haben«, so Oberbürgermeister Uwe Schneidewind. »Wir haben uns mit den Beispielen guter Zusammenarbeit und Kooperation zwischen Stadt und »Stadtmachern« aus den Projekten BOB-Campus und Utopiastadt-Campus beworben.«

»Die Anerkennung ist ein Ansporn, unser Ziel, #Wandel durch Beteiligung engagiert und zielgerichtet weiter zu verfolgen«, so der OB.

Der Bundespreis wurde ausgelobt im Rahmen der Nationalen Stadtentwicklungspolitik, einer Gemeinschaftsinitiative von Bund, Ländern und Gemeinden. Gesucht waren Kommunen ab 10.000 Einwohnern, die auf verschiedenen Ebenen und in unterschiedlichen Fachbereichen mit zivilgesellschaftlichen Akteuren zusammenarbeiten. Bewerben konnten sich alle Kommunen mit laufenden sowie bereits umgesetzten Kooperationsprojekten der Stadtentwicklung.

Wuppertal als »Selbstmachstadt«

In der Begründung für die Wuppertaler Anerkennung heißt es: »Die Jury hebt besonders den Ratsbeschluss hervor, mit dem die Stadt sich als »Selbstmachstadt« definiert, die engagierte Wuppertaler bei der Verwirklichung von baulichen, sozialen und kulturellen Projekten unterstützt. Kooperationsvereinbarungen und ko-kreative Planungsprozesse füllen dieses Ziel mit Leben und zeigen an ersten Standorten die positiven Wirkungen kooperativer Stadtentwicklung. Insbesondere der Flächenentwicklungsbeirat zum UtopiastadtCampus als moderiertes Werkstattverfahren zwischen Flächeneigentümer, einer ansässigen Initiative und der Stadtverwaltung wird von der Jury als Instrument gewürdigt, das andere Kommunen inspirieren kann.«

Für den erstmals ausgelobten Bundespreis hatten sich insgesamt 80 Kommunen beworben. Die Preisträger des Bundespreises Koop.Stadt sind: Kiel, Mannheim, Aachen, Halle/Saale, Nürnberg, Berlin (Mitte), Dinslaken, Tübingen, Schwerte, Landau (Pfalz), Dessau-Roßlau, Wittenberge, Eltville am Rhein.

Digitale Preisverleihung

Eine Anerkennung für punktuelle, aber wegweisende Aktivitäten auf dem Weg zur Koop.Stadt erhielten neben Wuppertal München, Frankfurt/Main, Krefeld, Flensburg, Coburg und Swisttal.

Neben der Auszeichnung mit dem Label selbst und den Geldpreisen entsteht eine Publikation mit einer Übersicht über neue Instrumente der Kooperation. Diese wird Mitte September diesen Jahres veröffentlicht und kann kostenlos über das Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung bezogen werden.

Die Preisverleihung fand am Dienstag, 4. Mai, digital im Rahmen des Bundeskongresses Nationale Stadtentwicklungspolitik statt.

Weitere Infos

www.koop-stadt.de.

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Online-Workshops

Neue Urbane Produktion:
Zwei kostenfreie Online-Workshops im Mai

1) Das kleine Einmaleins des Webens:
Kreatives Upcycling mit Kleidung

Wann? Freitag, 07.05.2021 | 17:00 – 19:00

Wer? Ekaterina Haak | http://ekaterina-haak.de

Wo? Online via Zoom

Hat dein Lieblingsoberteil ein Loch oder Fleck an einer gut sichtbaren Stelle? Na toll! Du ziehst es nicht mehr an, aber bringst es auch nicht übers Herz es zu entsorgen? Richtig so! Hat deine Lieblingsjeans einen Riss und dir graust vor stundenlangem Onlineshopping nach einem passenden Ersatz? Volles Verständnis für! Deine Nähkiste verstaubt in der Ecke und dir gehen die Ideen aus, was du im Lockdown noch Zuhause machen könntest? Perfekt! Dann sei dabei, beim interaktiven Upcycling-Workshop mit Ekaterina Haak und lerne grundlegende Stopftechniken kennen. Verwandle den lästigen Fleck in eine bunte Blumenwiese, entdecke Sashiko für dich, die jahrhundertealte japanische Reparaturtechnik und tauche ein in die wunderbare Welt des Webens. Ekaterina zeigt dir das Einmaleins des Stopfens, das du für deine Kaputtis bequem Zuhause nachmachen kannst.

Was solltest Du dafür zu Hause haben?
– Kleidung, was du gerne flicken würdest
– Nähgarn, Stickgarn, Stopfwolle
– Stoffreste für Flicken
– Nadel(n)
– Schere
– Stopfpilz oder Stickrahmen (Alternativ: alte Glühbirne, eine Orange oder Trinkflasche und ein Haargummi, ein 1-Liter Joghurt Eimer – daraus machen wir einen Stickrahmen)

Anmeldung: Bis zum 06.05. via Mail an nup@utopiastadt.eu (max. 20 Teilnehmende)


2) Einfach selber machen:
Haushaltsprodukte und Naturkosmetik

Wann? Donnerstag, 20.05.2021 | 17:00 – 19:00

Wer? Elina Giorgou & Veronika Bauer | https://verpackmeinnicht.de

Wo? Online via Zoom

Such dir deine Schüsselchen zusammen, hol schon mal deine schönsten Löffel raus und schmeiß den Herd an. Es wird gerührt! Du hast Lust deine eigene Kosmetik zu kreieren? Du willst den Plastikflaschen in deinem Badezimmer adé sagen und aus Zutaten, die du womöglich ohnehin schon zu Hause hast, deine eigenen Haushaltsprodukte herstellen? Dann darfst du den DIY Workshop mit verpackmeinnicht unter keinen Umständen verpassen! In diesem Online Workshop erfährst du nicht nur etwas zum Thema DIY und Zero Waste, du darfst, nein, du sollst auch direkt mitrühren. Alle Zutaten, die du dafür benötigst, kannst du im Vorhinein in Wuppertal am Ölberg bei uns abholen, damit du am Workshop-Tag direkt durchstarten kannst (weitere Informationen erfolgen per E-Mail).

Welche Produkte stellen wir her?
– verpackmeinnicht Body Butter
– festes Shampoo
– WC Tabs
– Bienenwachstuch

Was solltest Du dafür zu Hause haben?
– Mehrere Schüsseln und Löffel
– Einen Handmixer
– Eine Eiswürfelform
– Einen Backpinsel
– Ein Bügeleisen oder einen Backofen

Anmeldung: Bis zum 12.05. via Mail an nup@utopiastadt.eu (max. 20 Teilnehmende)


Weitere Informationen über die Veranstaltungen und das Projekt Neue Urbane Produktion erfahrt ihr auf
https://neue-urbane-produktion.de

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Logbuch

Mehr als nur ein Ort

Seit März 2021 erscheint in der Reihe »Logbuch Utopiastadt« alle 14 Tage eine Kolumne aus Utopiastadt im Wuppertaler Lokalteil der Westdeutschen Zeitung. Und hier auf der Seite.

Die heutige Kolumne ist von Thomas Weyland:

Logbucheintrag 0.4

Auf dem Ölberg trauten wir unseren Augen nicht. Seit über 10 Jahren versuchten wir Ölberger eine andere Stadt zu verwirklichen, die Nordstadt anders zu denken, zivilgesellschaftlich Räume zu erobern. Vieles, nicht nur das Ölbergfest, konnten wir in der Zeit realisieren. Und dann kamen 2013 ein paar Unentwegte, behaupteten, jenseits der Hochstraße im Mirker Bahnhof »ein Zentrum für Entwicklung & Kreativität« aufbauen zu wollen und betrachteten es als »die Initialzündung eines andauernden Kunst-, Kultur- und Gesellschaftskongresses mit Ambitionen und Wirkung«: UTOPIASTADT! Aha!?
Stadt(teil)entwicklung als andauernden Kongress, als ständige Veränderung zwischen Reden und aktivem Handeln zu begreifen, nicht vom Ende her gedacht, sondern prozesshaft, das animierte uns, genauer hinzuschauen und die neuen Raumunternehmerinnen in dem Quartier zwischen Hochstraße, A 46 und Gathe kennenzulernen.

Nein, die Utopiastadt sollte nicht auf das Areal um den Mirker Bahnhof, den Utopiastadt Campus, beschränkt bleiben. Der »andauernde Gesellschaftskongress« würde auch Wirkung auf das Quartier haben. Und umgekehrt, Veränderungen im Quartier würden nicht ohne Einfluss auf Utopiastadt bleiben. Die Konsequenz: Die Initiierung einer Stadtteilkonferenz Ende 2013, das Forum:Mirke. Damit war auch ein Name für das Quartier gefunden: Die Mirke. Kennen heute alle in Wuppertal.
Seitdem steht das Forum:Mirke für Kommunikation, Vernetzung und Kooperation im Quartier. Im Miteinander will man die soziale, kulturelle, ökonomische und politische Quartiersentwicklung stärken. Das Forum sieht sich als Anlaufstelle für und Gestalterin von urbanen Beteiligungsprozessen vor Ort, als zivilgesellschaftliche Organisierung aller, die den Anspruch einer politischen Teilhabe im Mirker Quartier und in der Stadt der Zukunft auch jenseits des normalen Politikbetriebes haben. In der Arbeit des Forums wurde deutlich, dass die beteiligten Organisationen und Menschen neben dem politischen Alltag das Bedürfnis hatten, Sachverhalte in Bezug auf Stadt(teil)entwicklung grundsätzlicher zu diskutieren oder zu erarbeiten. Daraus wurde 2016 ein weiteres Format geboren: Der Stadtentwicklungssalon.

In mittlerweile acht Salons in Form von Podiumsdiskussionen, Workshops oder Vorträgen sind diverse Themen aus dem Spektrum Stadtentwicklung bearbeitet worden, immer im Blick eine gemeinwohlorientierte Politik und Quartiersentwicklung. Die Diskussion über eine Mobilitätswende in der Stadt gehören genauso dazu wie die Thematisierung von Gentrifizierung, also dem Widerspruch zwischen Aufwertungs- und Verdrängungstendenzen in Quartieren wie der Mirke, oder die Debatte um eine gemeinwohlbezogene Boden- und Flächenentwicklung in Wuppertal.

Die Utopiastadt in der Mirke – ein »Kongress« mit Ambitionen und mit Wirkung – weit über die Grenzen Wuppertals hinaus. Klar!

Mehr Gesellschaftskongress gibt es beim 9. Stadtentwicklungssalon Mitte Mai auf https://stew.one

https://quartier-mirke.de/9-stadtentwicklungssalon


Erstveröffentlicht am 29.04.2021 in der Printausgabe der WZ:
https://www.wz.de/nrw/wuppertal/neues-aus-utopiastadt-der-naechste-stadtentwicklungssalon-steht-bevor_aid-57633549

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Logbuch

Die Arbeit für das Gemeinwohl par excellence

Seit März 2021 erscheint in der Reihe »Logbuch Utopiastadt« alle 14 Tage eine Kolumne aus Utopiastadt im Wuppertaler Lokalteil der Westdeutschen Zeitung. Und hier auf der Seite.

Die heutige Kolumne ist von Max-Mosche Kohlstadt:

Logbucheintrag 0.3

Die einen machten Zivi, die anderen gingen zum Bund. 2011 war Schluss mit der aufgezwungenen Wahl. Seitdem stehen junge Erwachsene nach dem Ende der Schullaufbahn vor noch mehr Möglichkeiten – Gapyear, Ausbildung, Studium, Geld nach Hause bringen und wenn ja wie? Die schiere Menge der Wahlmöglichkeiten lässt viele junge Menschen jedes Jahr aufs neue erstarren. Auch ich stand vor einigen Jahren an dieser Stelle und entschied mich für einen Bundesfreiwilligendienst (BFD) in Utopiastadt. Hinter diesem sperrigen Begriff versteckt sich der vom Bund finanzierte Dienst für das Allgemeinwohl. Im Gegensatz zum Freiwilligen Sozialen Jahr kann er von Jung und Alt abgeleistet und alle fünf Jahre wiederholt werden. Ein BFD kann im sozialen, kulturellen oder ökologischen Bereich geleistet werden.

In Utopiastadt wird der Bundesfreiwilligendienst interdisziplinär gelebt, denn hier gibt es nur wenig vorgefertigte Schubladen. Vielmehr ist man angehalten, seine eigene Schublade zu schaffen, diese stetig auszuweiten und zu verändern – sei es mit neuen Fähigkeiten oder neuen Erfahrungen. Als andauernder Gesellschaftskongress bietet Utopiastadt Möglichkeiten, sowohl im Rahmen der Sanierung handwerklich zu arbeiten, als auch in der Konzeption sozialer Projektideen und der Planung und Umsetzung von Veranstaltungen mitzuwirken. Das eröffnet nicht nur Möglichkeiten, sich in vielfältigen Bereichen auszuprobieren, sondern auch durch neue Erfahrungen die eigene Persönlichkeit weiterzubilden. Gerade die Menschen, mit denen man im Lauf dieser Zeit in Kontakt tritt, tragen dazu bei. Wohlgemerkt engagieren sich viele der Utopistinnen und Utopisten nicht aus finanziellen, sondern aus ideellen Gründen. Als bundesfreiwilligendienstleistende Person ist man an dieser Schnittstelle zwischen Ehrenamt und Hauptamt verortet. Gemeinsam arbeitet man stetig daran, einen exemplarischen Ort zu erschaffen, der für eine bessere Zukunft für alle steht – quasi die Arbeit für das Gemeinwohl par excellence. In Utopiastadt wird Stadt neu gedacht und ein allgegenwärtiger und niederschwelliger Gesellschaftskongress erschaffen. Das A und O für diesen anhaltenden Prozess besteht darin, sich mit den Strukturen des ehrenamtlich getragenen Projekts auseinanderzusetzen und Eigenverantwortung und Selbstwirksamkeit zu entwickeln. Hier wird man nur selten an die Hand genommen. Nur in freien Räumen der Entfaltung kann eine utopische Idee erdacht und diverse Perspektiven miteinander verbunden werden.

Utopiastadt ist in den vergangenen Jahren zu weit mehr geworden, als dem Austragungsort meines BFDs. Vielmehr sind der Ort und die Menschen, die ihn beleben, zu einem meiner Lebensmittelpunkte geworden, an dem ich mich ausprobieren, engagieren, in dem ich kritisieren und wachsen kann. Ohne meinen Bundesfreiwilligendienst wäre mir diese Perspektive und die damit einhergehenden Erfahrungen und Fähigkeiten wohl entgangen. Apropos: Wir suchen momentan Bufdis!


Erstveröffentlicht am 15.04.2021 in der Printausgabe der WZ:
https://www.wz.de/nrw/wuppertal/utopiastadt-kolumne-logbucheintrag-03-die-arbeit-fuer-das-gemeinwohl_aid-57431191

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Logbuch

Kinder sehen Stadt sieht Kinder

Seit März 2021 erscheint in der Reihe »Logbuch Utopiastadt« alle 14 Tage eine Kolumne aus Utopiastadt im Wuppertaler Lokalteil der Westdeutschen Zeitung. Und hier auf der Seite.

Die heutige Kolumne ist von Amanda Steinborn:

Logbucheintrag 0.2

Heute würde auf dem Utopiastadt-Campus eigentlich der Spielplatzcontainer von Knipex und der Alten Feuerwache eingeweiht. Wäre nicht Lockdown. Die Beteiligten wollen damit ein Zeichen für Kinderrechte im öffentlich Raum setzen und gleichzeitig Platz zum Spielen schaffen. Aber warum müssen Räume für Kinder extra geschaffen werden? Wie kann es sein, dass Spielplätze, von Zäunen umringt, so hohe Sicherheitsanforderungen haben, dass sie eher einem Hochsicherheitstrakt denn einem kreativen Ort gleichen? Warum können Kinder nicht selbst definieren, was sich zum Spielen eignet und was nicht?

Vor einigen Jahren haben Kinder auf dem Utopiastadt-Campus eine Burg aus alten Paletten gebaut. Abenteuerlich, kreativ und zu gefährlich. Als Flächeninhaberin mussten wir sie wieder abbauen, um bei Unfällen nicht zu haften. Stattdessen bekommen Kinder in Städten zugewiesene Plätze mit Vorschriften, wie sie zu nutzen sind. Ein Ort, an dem alles einsehbar ist und die Eltern außen herum sitzen und beobachten. Da bleibt wenig Raum für Kreativität, Abenteuer und Geheimnisse. Jugendliche haben in der Stadt oft sogar noch weniger Platz. In Oberbarmen setzt sich die #parkourplatzfamilie deswegen derzeit aktiv dafür ein, Räume für Jugendliche in der Öffentlichkeit zu schaffen.

Im Jahr 2019 wurden 30 Jahre Kinderrechte gefeiert, UNICEF hat zu diesem Anlass einen internationalen Gipfel zu kinderfreundlichen Kommunen ausgerichtet. Kinder und Jugendliche aus aller Welt haben sich darüber ausgetauscht, wie Städte und urbane Lebensräume gestaltet sein könnten, um ihren Bedürfnissen gerecht zu werden. Eine Forderung war, Kinder und Jugendliche bei Entscheidungen in der Stadtplanung und -entwicklung mit zu berücksichtigen. Ihnen zuzutrauen, selbst für sich einzutreten und ihre Stimme zu erheben.

Die Eröffnung des Spielplatzcontainers auf dem Utopiastadt-Campus wird von einigen Reden und Artikeln begleitet werden. Kinderrechte sind immer wieder Thema von politischen Aushandlungen. Aber inwiefern werden diese tatsächlich auch in der Umsetzung berücksichtigt? In Erfurt hat der Stadtrat jüngst beschlossen, Jugendliche zukünftig in die Stadtentwicklung mit einzubeziehen. In Wuppertal ist der Jugendrat an das Sozialdezernat angedockt. Die Jugendlichen haben dort zwar ein Antrags- jedoch kein Stimmrecht, was eine Arbeit auf Augenhöhe erschwert.

In den kommenden Jahren wird Utopiastadt den Campus um den alten Bahnhof herum entwickeln. Vielleicht gelingt es uns gemeinsam, die Perspektive von Kindern und Jugendlichen dabei ständig mitzudenken. Die Kulturwerkstatt der Alten Feuerwache stellt einen roten Briefkasten an den Spielplatzcontainer, hier können Kinder ihre Wünsche aufmalen oder schreiben, wie ihr Traumviertel aussehen soll. Ein erster Schritt, denn Augenhöhe lohnt sich. Nicht nur in Utopiastadt.


Erstveröffentlicht am 01.04.2021 in der WZ:
https://www.wz.de/nrw/neues-aus-utopiastadt-raum-fuer-abenteuer-und-geheimnisse_aid-57131857

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Bye bye blue

Von blau zu ‚Brand‘ – eine Zwischenbilanz in Bildern:

Fotos:
Alex – Kamerarackete (instagram.com/thecoverage47), Victor Ordaz, Dominik Hebestreit, Wolf Sondermann

Presse:
https://www.wz.de/nrw/wuppertal/stadtteile/elberfeld/kunst-in-wuppertal-blaue-wand-am-mirker-bahnhof-verschwindet_aid-56429393