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Gemeinwohlorientierte Flächenentwicklung:

Der Utopiastadt Campus als Impuls?

Graphic-Recording von Dalibor Relic

Utopiastadt ist ein zentraler Ort im Quartier. Das ist zu einem dem kreativen und nachhaltigen Schaffen der ehrenamtlichen Utopist*innen zuzuschreiben, zum anderen allerdings ebenso Ergebnis eines langwierigen Prozesses der Sicherung der umliegenden Flächen – dem Utopistadt Campus. Diese 50.000 qm große Fläche, die den ehemaligen Bahnhof Mirke und die angrenzende Nordbahntrasse umschließen, eröffnet Raum für bürgerschaftliche Stadtentwicklung mitten im urbanen Raum. Eine Ausgangslage die in zeitgenössischen Stadtbildern nicht mehr oft zu finden ist. Doch diese Gegebenheit kommt nicht von irgendwo. Ein langwieriger Kommunikationsprozess mit der Stadt Wuppertal, den ehemaligen Besitzer*innen der Fläche und den Utopist*innen setzte die Grundlage für diesen Status Quo. Aber wie kam es zu dieser Ausgangslage? Wie unterscheidet sich der Prozess im Quartier Mirke von den vielen vergleichbaren, jedoch zumeist gescheiterten, Prozessen in der Bundesrepublik? Und inwiefern kann der Erfolg als Impuls für eine aktive Bodenpolitik verstanden werden? Diesen grundlegenden Fragen widmete sich der 8. Stadtentwicklungssalon am Dienstag, dem 09. März 2021.

Einen ausführlichen Bericht zu dem Termin findest Du auf der Homepage des Quartier:Mirke.

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8. Stadtentwicklungssalon | Gemeinwohlorientierte Flächenentwicklung

Gemeinwohlorientierte Flächenentwicklung
Der Utopiastadt Campus als Impuls für eine aktive Bodenpolitik

In den vergangen Jahren hat Utopiastadt große Teile der Flächen rund um den Bahnhof Mirke für den »Utopiastadt Campus« erworben. Ihre Entwicklung soll sich in Zukunft an den Prinzipien von Gemeinwohl und Koproduktion orientieren. Doch über die Hintergründe der Entwicklung ist wenig bekannt. Die erste Veranstaltung am 9. März 2021 wirft daher einen Blick auf die Geschichte des Campus, den Aushandlungsprozess zwischen verschiedenen Akteuren und auf die Ziele, die mit der Entwicklung verfolgt werden.

Das Zentrum für Transformationsforschung und Nachhaltigkeit (transzent) der Universität Wuppertal hat die Entwicklung seit 2016 begleitet. Die wissenschaftliche Analyse des Prozesses zeigt auf, wie verschiedene Faktoren zusammengewirkt haben, um die Entwicklung in dieser Form möglich zu machen. Neben dem Engagement von Utopiastadt und der Unterstützung aus Verwaltung und Politik hat dabei der »Utopiastadt Campus Flächenentwicklungsbeirats« (UCF) eine zentrale Rolle gespielt. In diesem Gremium haben Utopiastadt, Flächeneigentümerin, Stadtverwaltung und Wirtschaftsförderung zusammengearbeitet, um eine gemeinsame Lösung für die Zukunft des Campus zu finden.

Zum Ende der Veranstaltung steht dann die Frage im Raum, ob der Prozess und das Modell des Beirats auf andere Flächen und andere Städte übertragbar sind, und was eine Kommune daraus für ihre Bodenpolitik lernen kann. Welche Strukturen bräuchte es, um Prozesse wie diesen hier und anderswo in Zukunft leichter zu machen?

Wann und Wo?
Am Dienstag, dem 09. März 2021 um 19 Uhr live auf stew.one.

Moderation:
Sven Macdonald (Förderverein Utopiastadt e.V. / Beirat »Initiative ergreifen«)

Referent:innen:
Christian Hampe (Utopiastadt gGmbH)
Matthias Wanner (Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Wuppertal Institut und Mitglied des transzent)
Boris Bachmann (Wissenschaftlicher Mitarbeiter am transzent)
Frauke Burgdorff (Beirat Netzwerk Immovielien und »Initiative ergreifen«, Beigeordnete für Planung, Bau und Mobilität bei der Stadt Aachen)

Das Forum:Mirke bedankt sich für die Unterstützung durch die Bezirksvertretung Wuppertal-Elberfeld und den Projektpartner Baukultur Nordrhein-Westfalen e.V.

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Talbohne | die Kaffeemanufaktur im Quartier

Text von Max-Mosche Kohlstadt | Bild von Wolf Sondermann

Die kleinen braunen Bohnen werden immer berühmter. Viele treffen sich gerne bei einer Tasse um ins Gespräch zu kommen, manche brauchen ihn um aufzustehen und andere genießen ihn zum Dessert – die Rede ist von Kaffee. Kein Wunder das sich auch in der Talstadt immer mehr um die Bohnen dreht. Neben zahlreichen Cafés öffnen immer mehr Röstereien im Stadtgebiet. Jetzt auch im Quartier!
Vor zweieinhalb Wochen eröffneten zwei Wuppertaler*innen ihren ganz eigenen Raum, den sie fortan den kleinen schwarzen Bohnen widmen – die Kaffeemanufaktur »Talbohne«. In zwei 40ft Container auf der Utopiastadt Campus Raumstation wird in Zukunft frischer Kaffee geröstet, zubereitet und an Kund*innen verkauft. Die Neueröffnung nahmen Wolf und Ich zum Anlass uns mit Yvonne und Sebastian, Initator*innen von »Talbohne«, bei einer Tasse Espresso zu treffen und mit ihnen über ihr Konzept, ihre Idee und Beweggründe zu sprechen.

(v.l.) Sebastian und Yvonne | Foto von Wolf Sondermann

Nach knapp drei Jahren des Großdenkens, der Konzeption und Umsetzung in Eigenarbeit eröffnete vor zweieinhalb Wochen die Kaffeemanufaktur »Talbohne« auf der Utopiastadt Campus Raumstation an der Nordbahntrasse. Doch wie kam es dazu und welche Hürden überwandten sie vor der Eröffnung?
Sebastian hatte schon immer Freude an Kaffee. Doch als er vor drei Jahren den Vizemeister im Kaffeerösten (ja es gibt tatsächlich eine Meisterschaft im Kaffeerösten!) kennenlernte, entfachte das eine Leidenschaft in ihm. Gemeinsam mit Yvonne entschlossen sie sich dazu ihre neu entfachte Leidenschaft in eine Geschäftsidee umzuwandeln. Nach langwieriger Suche und Abwägung des Standorts fiel die Wahl, statt auf ein Ladengeschäft in der Wuppertaler Innenstadt, auf den Standort »Utopiastadt« an der Nordbahntrasse. Laut eigener Aussage von Yvonne und Sebastian war diese Entscheidung reine Herzensangelegenheit, denn das Konzept der »Talbohne« könnte an keinen anderen Ort besser passen. Nach der Klärung der Bedingungen und der Möglichkeiten erwerben sie zwei 40ft Container die fortan Teil der Utopiastadt Campus Raumstation (USCRS) werden. In drei Monaten der aufwändigen Eigenarbeit bauen sie diese selbst aus und um und schaffen damit den Standort »Talbohne«. Yvonne betont, dass sie sich seit jeher gut aufgehoben fühlen und die tolle Nachbarschaft und der besondere Zusammenhalt ihr sehr gefällt.
Aber warum genau an diesem Ort? Yvonne und Sebastian gefällt das Konzept von Utopiastadt durch gemeinsame Kräfte einen Mehrwert für die Gemeinschaft zu erschaffen.  Natürlich wäre es leichter gewesen bereits renovierte Räumlichkeiten anzumieten, statt über ein halbes Jahr zwei 40 Fuß Container in Eigenarbeit auszubauen. Die Zwei suchen laut eigener Aussage allerdings das Besondere und Eigene und finden in dem Konzept der Utopiastadt Campus Raumstation ihre Idee wieder.

Die Manufaktur von innen | Foto von Wolf Sondermann

»Talbohne« steht für ein neuartiges Konzept, dass sich irgendwo zwischen Kaffeerösterei, Café und Conceptstore einordnen lässt. Hier wird allerdings kein seelenloser Lifestyle dargeboten. Stattdessen legen Yvonne und Sebastian besonderen Wert auf die Art und Weise wie sie dieses Konzept leben und gestalten. Dabei fokussieren sie sich auf fairen Handel und ein durch und durch nachhaltiges Konzept mit Ambitionen zu einer No-Waste Philosophie.
Sebastian verarbeitet deswegen nur fair gehandelte Kaffeebohnen die ohne Zwischenhändler*in direkt von den Kleinbäuer*innen erworben werden. Darin wird mit eingeschlossen, dass die Gelder für den Erwerb der Bohnen nicht nur an die Besitzer*innen der Anbaugebiete fließen, sondern ebenso an die Menschen die diese bestellen, versorgen und ernten. Außerdem werden direkt die Erzeugnisse ganzer Felder abgekauft, sodass die Existenzen der beteiligten Bäuer*innen garantiert gesichert sind. Aber auch in Sachen Nachhaltigkeit geht das Konzept Talbohne mit großen Schritten voran. Die von Ligarti designten Verpackungen bestehen zu 100% aus recyclebarem Rohstoffen und auch der Kaffeesatz wird nicht einfach in den Müll geschmissen. Stattdessen wird er entweder an die benachbarten Gärtner*innen des UtopiastadtGartens als Dünger oder an die Lebenshilfe weitergegeben. Letztere produziert aus den Kaffeeresten eine Kaffeeseife die z.B. im Conceptstore erworben werden kann. Des Weiteren produziert Yvonne aus den Kaffeesäcken, in denen die Bohnen geliefert werden, verschiedene Unikate, die im Conceptstore erwerben werden können – von Schlüsselanhängern bis hin zu Beuteln. Ganz im Sinne des Zusammenhalts und der lokalen Vernetzung streben Yvonne und Sebastian die Zusammenarbeit mit vielen verschiedenen Wuppertaler Akteur*innen an. Bisher arbeiten sie bereits mit der Lebenshilfe Wuppertal und Remscheid, der Tiermanufaktur Ligarti und einigen Cafés zusammen.
Doch all diese Ambitionen können ohne ein durchsichtiges Geschäftsmodell keinen Vorbildcharakter mit sich tragen. Deswegen legen Yvonne und Sebastian wert darauf möglichst nachvollziehbar mit ihrer Lebens- und Produktionsweise umzugehen und freuen sich immer über interessierte Gespräche mit Kund*innen.

Ausblicke hinter der Theke | Foto von Wolf Sondermann

Sebastian liebt Kaffeebohnen und im Gespräch stellt sich heraus, dass das Kaffeerösten eine Philosophie für sich darstellt. Kaffee besitzt circa 1000 verschiedenen Aromen die durch unterschiedliche Handhabungen aus der Bohne herausgearbeitet werden können (im Vergleich: Wein hat ca. 600 Aromen). Dabei spielen verschiedenste Parameter wie z.B. die Sorte der Bohne, das Wetter in dem die Bohne reifte, Hitze unter der sie verarbeitet wird, Dauer der Hitzezufuhr und und und eine Rolle. Deswegen ist es nicht einfach eine reproduzierbare Kaffeevariation herzustellen. Gleichzeitig eröffnet diese Vielzahl an Variationen ebenso einen enormen Raum in dem experimentiert und neue Kreationen zusammengestellt werden können. Bis dato ist der Röster allerdings noch nicht an seinem endgültigen Standort im Container angekommen – dies wird voraussichtlich auch erst Anfang Dezember so weit sein. Bis dahin röstet Sebastian bei einem Freund in Hamburg und bringt die fertigen Bohnen in die Talstadt.

Neben den eigens produzierten Produkten aus Kaffeebohnen und deren Verpackung bietet »Talbohne« außerdem Raum für die Produkte weiterer nachhaltiger Wuppertaler Labels. Außerhalb der Öffnungszeiten des Hutmachers bereitet Yvonne die selbst produzierten Bohnen auch in Kaffeespezialitäten zu. Während der Öffnung des Hutmacher können Kund*innen die Kaffeevariationen der Talbohne direkt in der ehemaligen Bahnhofsschalterhalle genießen. Das Ganze stellt keine Konkurrenz dar, sondern vielmehr eine Kooperation, die es dem*der Endkund*in ermöglicht auch außerhalb der Öffnungszeiten des Hutmachers in den Genuss guten Kaffees auf der Nordbahntrasse zu gelangen. Sprich auf deinem Weg zur Arbeit kannst du nun ganz unkompliziert leckeren, fair-produzierten und nachhaltigen Kaffee genießen – das schmeckt!

die Kaffeebohnenkreationen Johannes, Pina und Else | Foto von Wolf Sondermann

Nach unserem Treffen können wir ganz ehrlich sagen: »Talbohne« ist Quartier:Mirke approved!
Nicht nur im Sinne der einzigartigen Kaffeekreationen stellt »Talbohne« einen Zugewinn für das Quartier dar. Auch als aufstrebender Einzelhandel bereichert die Manufaktur das Quartier und stellt erneut heraus wie vielfältig und interessant das Quartier ist und wird. Wenn ihr auch mal in den Genuss der Kaffeevariationen der Talbohne geraten wollte, dann schaut doch einfach bei Sebastian und Yvonne vorbei. Die knallig bemalten Container sind bereits aus der Ferne gut zu erkennen. Außerdem würden wir herzlichst empfehlen den beiden auf den gängigen Social Media Accounts [Facebook|Instagram] zu folgen und die Homepage zu besuchen, um ständig auf dem Laufenden zu bleiben!

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Utopiastadt Lounge | Samstag 26. September 2020 | 18:30

Utopiastadt Lounge

Utopiastadt ist vieles. Ein alter Bahnhof. Ein Art zu denken. Ein Lebensgefühl. Eine Initialzündung eines andauernden Kultur- und Gesellschaftskongresses mit Ambitionen und Wirkung, wie manch ein*e Utopist*in in der Vergangenheit zu sagen pflegte.

Vor allem aber sind Utopiastadt wir. Es ist die Summe der individuellen Empfindungen und Blickwinkel, in Kombination mit gesundem Mut zur Lücke und Tatendrang, die diesen Ort beleben und produktiv werden lassen. Doch es ist oft nicht einfach bei all den Eindrücken den Überblick zu behalten. Gemeinsam mit dir haben wir deshalb die »Utopiastadt Lounge« ins Leben rufen um Durchblick zu schaffen. Im Rahmen dieses Veranstaltungsformats eröffnen wir Raum für aktuelle Neuigkeiten aus Utopiastadt, historische Funde aus utopischen Gemäuern und utopische Persönlichkeiten. So viel Utopie in einem Format – das kann nur gut werden! Schaltet ein und lernt uns kennen – in der zweiten Ausgabe stellen sich einige unserer Hutmacher*innen einmal genauer vor.

COVID-19:
Die Utopiastadt Lounge und das anschließende Konzert finden auf unserem Campus statt. Bringt gerne eure Picknickdecken mit! Auf dem Veranstaltungsgelände gilt die obligatorische Maskenpflicht. Am eigenen Platz darf die Maske abgelegt werden. Zur möglichen Kontaktverfolgung sammeln wir am Einlass eure Kontaktdaten ein. Den Eintrittspreis bestimmst du selbst.

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Wir sind für den deutschen Nachbarschaftspreis 2020 nominiert!

Utopiastadt wurde aus über 900 Einreichungen für den Deutschen Nachbarschaftspreis 2020 nominiert. Der Preis wurde von der nebenan.de Stiftung ins Leben gerufen, um nachbarschaftliches Engagement auszuzeichnen. Unser Projekt ist damit unter den Besten unseres Bundeslandes und eines von deutschlandweit 107 nominierten Projekten. Die Nominierung zeigt, dass wir mit unserem Engagement auf dem richtigen Weg sind und nachweislich einen wichtigen Beitrag für die Gesellschaft leisten. Darauf sind wir stolz!

Mit der Nominierung haben wir nun die Chance auf einen der Landes- und Bundespreise.

Wie geht es weiter?

Die unabhängigen Expertenjurys der Bundesländer werden Ende September aus allen nominierten Projekten 16 Landessieger auswählen, die bei der Preisverleihung am 10. November 2020 in Berlin ausgezeichnet werden und ein Preisgeld von 2.000 Euro erhalten. Alle Landessieger bekommen zudem die Chance auf die Auszeichnung zum Bundessieger. Die Bundesjury wird unter allen Landessiegern drei Bundessieger (1. Platz 10.000 Euro, 2. Platz 7.000 Euro und 3. Platz 5.000 Euro) bestimmen.

Weitere Informationen: www.nachbarschaftspreis.de