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Immovielien-Austausch #5 – Energiegemeinschaften

Ort und Zeit:

  • Am 20.03 um 17:00 Uhr
  • Online
    (Ihr bekommt den Zugangslink für Zoom, wenn ihr euch anmeldet, Mailadresse ganz unten.)

Inhalt:

Energie gemeinsam in Immobilien und mit der Nachbarschaft zu nutzen war bisher gar nicht so einfach. Die Komplexität in der Genehmigung von Erneuerbaren-Energien-Anlagen, die überbordende Bürokratie und die fehlende Regulatorik, die das Teilen der Energie in Gemeinschaften ermöglicht, erschwerte vieles in der Energiewende.

Das ändert sich nun mit der neuen Regelung zum Energie-Sharing: Innerhalb eines 50-km Radius kann Energie in einer sogenannten Energiegemeinschaft geteilt werden. In Österreich haben sich diese bereits erfolgreich etabliert. Jetzt sind wir dran!

Netzwerkmitglied Marina Braun klärt auf:
Was bedeutet das explizit für Baugenossenschaften, gemeinschaftliche Wohnprojekte und andere Immovielien und wo lassen sich Kosten einsparen zum Beispiel durch den Eigenaufbau der Anlagen? Im Anschluss an ihren Input möchten wir mit euch in den Austausch kommen: Welche Hürden gibt es bei der gemeinsamen Nutzung von Strom und Wärme in Immobilien und in Quartieren? Welche Lösungsansätze werden diskutiert und umgesetzt?

Der zweite Referent der Veranstaltung ist Mirco Beisheim. Mirco arbeitet beim KulturEnergieBunkerAltonaProjekt (KEBAP) in Hamburg. Er kann davon berichten, wie sich Menschen zu einer Energiegenossenschaft zusammenfinden, als auch welche Herausforderungen auftreten können. Mirco hat bereits viele Erkenntnisse zum Thema ›Durchleitung durch Fernwärmenetz‹ gesammelt. Aktuell sind sie dabei ihr eigenes Netz zu bauen.

Programm der Veranstaltung:

  • Vorstellung Kebab und einführende Worte – Mirco
  • Vorstellung revoluSUN und einführende Worte – Marina
  • Energie in Bürger:innenhand: Status Quo in Deutschland, Win-Wins, Hürden & Hemmnisse, Was können Energiegemeinschaften hier leisten? – Marina
  • geführte Diskussion von Marina und Mirco mit einigen Fragen wie
  • Energiegemeinschaften: Wärme und Stromnetze in Bürger:innen-Hand -Was kennen Sie bisher für Praxisbeispiele?
  • Subventionen von Energiegemeinschaften: Was wäre nützlich/förderlich?
  • Quartierskonzepte á la Kebab: Wie kann man die regulatorischen Rahmenbedingungen für solche Genossenschaftsprojekte verbessern?
  • Resilienz von Energiegemeinschaften: Was steckt da hinter?

Anmeldung:

Wenn Ihr Lust habe an der Veranstaltung teilzunehmen, meldet Euch gerne unter der E-Mail-Adresse: kontakt@netzwerk-immovielien.de an.

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Logbuch

Wer entscheidet?

Seit März 2021 erscheint in der Reihe »Logbuch Utopiastadt« regelmäßig eine Kolumne aus Utopiastadt im Wuppertaler Lokalteil der Westdeutschen Zeitung. Und hier auf der Seite.

Diese Kolumne ist von David J. Becher:

Logbucheintrag 0.51

»Stadt bei Kaufhof nur Ideengeber« war gestern die Schlagzeile auf dem WZ-Titelblatt. Im Artikel dazu wird wiederholt angemerkt, dass die Entscheidung, was genau mit dem Kaufhof-Gebäude passiert, bei einem global agierenden Hedgefonds liegt. Nicht auf dem Titel der WZ, aber in §1 des Baugesetzbuches steht: »Die Bauleitpläne sollen eine nachhaltige städtebauliche Entwicklung, die die sozialen, wirtschaftlichen und umweltschützenden Anforderungen auch in Verantwortung gegenüber künftigen Generationen miteinander in Einklang bringt, und eine dem Wohl der Allgemeinheit dienende sozialgerechte Bodennutzung unter Berücksichtigung der Wohnbedürfnisse der Bevölkerung gewährleisten.« Wow. Da steht ja fast alles drin für nachhaltige und am Gemeinwohl orientierte Bauvorhaben! Warum genau ist also die Stadt beim Kaufhof nur Ideengeber? Nun ja – erst einmal geht es in dem Gesetzestext um die Bauleitplanung, nicht um einzelne Bauvorhaben. Dann ist die Umnutzung des Kaufhofs voraussichtlich maximal eine Umbaumaßnahme. Und dann gibt es viele weitere rechtliche Möglich- und Notwendigkeiten, die Eigentümern die letztendliche Entscheidungshoheit geben.

Nun habe ich begründbare Zweifel, dass ein globaler Hedgefonds besonderes Interesse daran hat, eine »… nachhaltige städtebauliche Entwicklung, die die sozialen, wirtschaftlichen und umweltschützenden Anforderungen auch in Verantwortung gegenüber künftigen Generationen miteinander in Einklang bringt« am Neumarkt in Wuppertal umzusetzen. Umgekehrt hab ich aber als Bewohner dieser Stadt großes Interesse an genau so einer Entwicklung hier vor Ort. Und bin sehr dankbar, dass vor einem guten Jahrzehnt bei mir gegenüber ein Projekt eingezogen ist, das mir ermöglicht, als interessierter Bürger die Stadt direkt vor meiner Tür im großen Stil mitzugestalten. Nicht in Einzelprojekten, sondern im wahrsten Sinne des Wortes grundsätzlich: In vielen, vielen Jahren aktiver Debatte hat Utopiastadt dafür gesorgt, dass schließlich die gesamten rund 60.000 Quadratmeter am Bahnhof Mirke gemeinnützigen bzw. dem Gemeinwohl verpflichteten Einrichtungen gehören. Auf dem Weg dorthin gab es immer wieder die Momente, wo auch hier Stadt und Gesellschaft maximal Ideengeber im Renditepingpong diverser Investoreninteressen war. Damit haben wir uns aber nie zufrieden gegeben, sondern als Sachwalter für das Gemeinwohl beharrlich mitgeredet. Im Ergebnis wird jetzt tatsächlich jegliche Entwicklung auf diesen Flächen langfristig Erträge fürs Gemeinwohl und nicht für Investorenportfolios hervorbringen.

Ich bin fest davon überzeugt, dass es für eine Stadt richtiger ist, wenn die, die über inhaltliche Entwicklungen entscheiden, auch direkten Bezug zum Ort haben. Und wenn sie sich mit ihren Entwicklungsvorhaben den Werten stellen, die im §1 BauGB so kompakt aufgeschrieben sind. Das kann eine Stadt mehr oder weniger eindeutig in Bauleitplanungen festschreiben. Dann ist sie vielleicht irgendwann auch internationalen Renditestaubsaugern gegenüber mehr, als nur Ideengeber.


Erstveröffentlicht am 08.02.24 in der Printausgabe der WZ: https://www.wz.de/nrw/wuppertal/utopiastadt-kolumne-wer-entscheidet_aid-106694673

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Logbuch

Zu Gast in der Villa-Flaire

Seit März 2021 erscheint in der Reihe »Logbuch Utopiastadt« regelmäßig eine Kolumne aus Utopiastadt im Wuppertaler Lokalteil der Westdeutschen Zeitung. Und hier auf der Seite.

Diese Kolumne ist von Eberhard Fahle:

LOGBUCHEINTRAG 0.47

Eine Einladung zum Sommercamp des Verbund Offener Werkstätten hat uns in diesem Jahr ins ländliche Umfeld von Nürnberg geführt. Teilnehmer aus ganz Deutschland trafen sich hier zum persönlichen Erfahrungsaustausch über Organisation, Ehrenamt und erfolgreiche Konzepte der gemeinwohlorientierten Arbeit. In den vielen Gesprächen, die wir an diesem Wochenende geführt haben, ist schnell klar geworden: alle Projekte leben nur von den Menschen, die sich hier engagieren. Dabei ist es eigentlich egal, ob man sich in einer Kellerwerkstatt in Hamburg oder an einem ehemaligen Bahnhof trifft. Die Herausforderungen und die Möglichkeiten sind fast überall gleich.

Ein besonders schönes Beispiel liefert der Gastgeber der Veranstaltung: Die Villa-Flaire steht mitten in einem 22.000m² großen Waldstück in der kleinen Gemeinde Schwarzenbruck. Angefangen hat alles vor vielen Jahren mit selbst organisierten Partys und Kunstaktionen an wechselnden Orten, jetzt ist daraus mit viel persönlichem Einsatz eine große Kultur- und Begegnungsstätte entstanden. Der Weg dahin war die Entwicklung eines tragfähigem finanziellen Konzepts und dem persönlichen Engagement in der Kommunalpolitik der Gemeinde. Nur so war es möglich, als Gesprächspartner bei Banken und Politik ernst genommen und letztendlich Eigentümer des gesamten Geländes zu werden.

Das größte Gebäude auf dem Areal wurde in den letzten Jahren durch ehrenamtlicher Arbeit fertig saniert. Das Atelier für Künstler ist bereits aktiv und auch die Gastronomie wäre sofort startbereit, wenn hier nicht noch die letzten behördlichen Genehmigungen für eine offizielle Eröffnung fehlen würden. Hier wird es dann auch ein Angebot für ältere Menschen geben, was im ländlichen Umfeld sonst eher selten zu finden ist.

Überall auf dem Gelände verstecken sich aber noch kleine Häuser, Schuppen und Gebäude, die nur darauf warten, neue Projekte und Ideen zu beherbergen. Manche sind bereits nutzbar, aber die meisten benötigen noch viel Handarbeit, bis die Räume für ein Tonstudio, Yoga und eine Offene Jungendarbeit fertig sind. Die Werkstatt der Villa-Flaire ist zum Glück schon eingerichtet und wird fleißig genutzt; unverzichtbar bei einem solchen Projekt, bei dem fast alles durch ehrenamtliche Arbeit getragen wird.

Workout in der Villa-Flaire ist übrigens an jedem Samstag, das kennen wir schon aus Utopiastadt. Das war auch trotz der Veranstaltung an dem Sommercamp-Wochenende so. Neben den Vorträgen und Diskussionsrunden zu offenen Werkstätten gab es für alle Besucher auch immer die Möglichkeit, selbst Hand anzulegen. In nur 2 Tagen entstand so ein imposanter Torbogen aus Holz, der einen neuen Zugang zum Gelände markiert.

Was wir persönlich aus dem Wochenende mitgenommen haben, war der ansteckende Enthusiasmus der vielen Freiwilligen, die Spaß daran haben, gemeinsam mit anderen neue Möglichkeiten und Räume zu erschaffen, die jedermann offen stehen.

Für die nächste Reise nach Süden ist ein weiterer Besuch der Villa-Flaire auf jeden Fall eingeplant!


Erstveröffentlicht am 14.10.2023 in der Printausgabe der WZ.

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Logbuch

Eine für alle

Seit März 2021 erscheint in der Reihe »Logbuch Utopiastadt« alle 14 Tage eine Kolumne aus Utopiastadt im Wuppertaler Lokalteil der Westdeutschen Zeitung. Und hier auf der Seite.

Diese Kolumne ist von Amanda Steinborn:

Logbucheintrag 0.39

Der Frühling naht und wir sehnen uns danach das Leben wieder nach draußen zu verlagern. Eine kleine Oase, ohne Verkehr im Grünen, wo wir gemeinsam spielen, schaffen und uns raufen können. Und das Ganze am besten direkt vor der eigenen Haustüre. Wie utopisch ist das denn bitte? Sehr! Na dann – auf geht’s. 

Utopiastadt ist ja nicht nur der Mirker Bahnhof und die alte Gepäckabfertigung nebenan, welche bald ihre Tore als Gemeinschaftswerkstatt öffnet. Utopiastadt ist auch der Campus mit seinen run 40.000 qm drum herum. Da wonoch ein paar Häuser des Solar Decathon Europe stehen, die riesige Halle und auch das Zirkuszelt. Aber was passiert eigentlich mit der Fläche? 

Der Utopiastadt Campus soll ein Ort für viele sein. Viele die dort mithelfen, viele die dort Platz nutzen und viele die dort Ideen einbringen. Die Fläche für das Gemeinwohl gekauft worden, also mit dem Ziel die Fläche im Sinne der Bürger:innen zu entwickeln und nicht an die meistbietende Immobilienfirma zu veräußern. Der Utopiastadt-Campus ist also eine Immovielie: Von Vielen für Viele! Laut dem bundesweiten Netzwerk Immovielien geht es dabei um zivilgesellschaftliche Initiativen, die in Städten und ländlichen Räumen selbstorganisiert, solidarisch und in Kooperation mit Partnern Immobilien für sich und ihre Nachbarschaft entwickeln und dabei eine besondere Rolle in der Entwicklung lebendiger und zukunftsfähiger Stadtteile einnehmen. 

Sowohl das Netzwerk, als auch wir wissen jedoch: einfach ist das nicht. Wo viele Menschen mit am Werk sind, sind auch viele Bedarfe und wo viel Fläche ist, sind viele Kosten. So können wir als Eigentümer:innen der Fläche nicht einfach loslegen mit tollen Ideen und Projekten. Wir sind an die äußeren Umstände gebunden: Kredite und Zinsen müssen getilgt, laufende Betriebskosten gedeckt werden. Und das Dach der bunten Halle ist dann noch lange nicht saniert.

Als in erster Linie ehrenamtlich getragene Initiative, stehen uns nicht einfach so Mittel zur Verfügung. Daher können die Flächen nur Schritt für Schritt gestaltet und müssen Konzepte sorgsam und unter Beteiligung Vieler entwickelt werden, damit diese sowohl dem Anspruch an das Gemeinwohl, als auch an das Kapital gerecht werden. Das ist eine langfristige und mühselige Aufgabe, die wenig pompöse Wirkung nach außen hin hat und viele Ressourcen bindet. Ressourcen die sowieso schon knapp und zu großen Teilen in der Sanierung des Hauptgebäudes gebunden sind. 

Trotzdem geben wir unseren Traum einer Immoviele für Wuppertal nicht auf, aber um eine Fläche für Viele schaffen zu können, brauchen wir Euch! Spenden, ehrenamtliche Mitarbeit oder Ideen und Möglichkeiten zur Sicherung dringend benötigter Personalressourcen, um den Wandel gut gestalten zu können – all das ist uns immer willkommen! Eine gute Möglichkeit zum Einstieg bietet das nächste Forum:Mirke am 15.2. im Café der Alten Feuerwache: Dort berichten wir über die aktuellen Entwicklungen auf dem Utopiastadt-Campus. Kommt vorbei – eine Fläche für Alle kann es nur mit der Hilfe von Vielen geben.

Wer sich über das Netzwerk Immovielien informieren will: https://www.netzwerk-immovielien.de


Erstveröffentlicht am 09.02.2023 in der Printausgabe der WZ: https://www.wz.de/nrw/wuppertal/stadtteile/elberfeld/kolumne-aus-wuppertal-immobilien-und-immovielen_aid-84562647

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43 X PRAKTISCH

Dienstag 15.11.2022 in der Rohrmeisterei, Schwerte

43 X PRAKTISCH lädt bürgerschaftliche Akteur:innen in der gemeinwohlorientierten Stadt- & Land-Entwicklung ein, Projekt-Wissen zu teilen und zu nutzen. Auch kommunale Engagierte, Bau-Menschen und studentische Gute-Orte-Macher*innen sind willkommen.

Erfolgreiche Projektakteur:innen bringen Wissen, Handwerkszeug und nützliche Tipps für den Projektalltag mit und stellen sich Ihren Fragen. In 43 x 25 Minuten gibt es geballten Input, Fragen und Antworten.

Anmeldung & Programm

Alle Informationen zur Veranstaltung und den Workshops: https://startklar-ab.de/wp-content/uploads/2022/09/43xP_Programm.pdf

Tickets gibt es über die Website der Rohrmeistere Schwerte: https://www.rohrmeisterei-schwerte.de/buergerstiftung-rohrmeisterei/projekte/43-x-p.html
Die Kosten für die Teilnahme betragen 43,– € (inkl. Mittagessen).

Rückfragen per Telefon oder Mail möglich:
02304 – 201 3007 / kontakt@startklar-ab.de .

43 x PRAKTISCH ist eine gemeinsame Veranstaltung von startklar a+b, Rohrmeisterei Schwerte, Alanus Hochschule für Kunst und Gesellschaft, Montag Stiftung Urbane Räume und Stiftung trias.
Alles Mitglieder im Netzwerk Immovielien.